Geschichten treiben an. Keiner kauft sich ein Auto allein, weil es einen von A nach B bringen kann. Die in Aussicht gestellte Freude am Fahren oder der zu verbuchende Gewinn an Freiheit, das Unabhängigkeitsversprechen oder die Komfortausstattungen geben bei vielen Käufern den Ausschlag. Werden die Aussichten auf den Genuss dieser oder jener Annehmlichkeiten getrübt, halten sich die Konsumenten mit Kaufentscheidungen zurück. Zurückhaltung ist auch bei den in ihre Unternehmen zurückkehrenden Mitarbeitern zu spüren. Viele fragen sich bang, wie es weiter gehen wird? Nicht nur praktisch an ihrem Arbeitsplatz, sondern auch und vor allem unternehmerisch: Können die Umsatzeinbußen wett gemacht werden, bleiben die bestehenden Jobs auf Dauer erhalten? Vorhersagen sind bekanntlich vor allem dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen sollen. Die Vergangenheit kann aber auch in diesem Fall helfen, Sorgen zu nehmen, Antworten zu geben. Schließlich ist die Corona-Krise nicht die erste Krise, die Menschen, Unternehmen und Nationen getroffen hat. Im Gegenteil, Krisen prägen die Geschichte, die immer wieder von deren Überwindung erzählt. Insofern ist in der schwierigen Gegenwart die Vergangenheit das Kapital der Zukunft. Es muss nur gut angelegt sein und gewinnbringend kommuniziert werden. Das sind die Aufgaben von Archivaren und Historikern: Sie sichern die Vergangenheit, um sie heute für Morgen nutzen zu können. Denn die Geschichte treibt an, macht Mut, gibt Zuversicht. Belegt, begründet, glaubwürdig.